Master Wintersemester 2025/26
Von Delphi nach Darmstadt. Eine digitale Ausstellung zur Marmorsammlung von Richard Lepsius
Lehrende: Natalia Toma
Ort und Zeit: Blockveranstaltung
R110 und 451
Termine
20.10 Kick-off 16 bis 17.30 Uhr
10.11. Seminar 14 bis 18.30 Uhr
09.12. Seminar 14 bis 18.30 Uhr
15.12. Workshop 9.30 bis 18.30 Uhr
Der Geologe Karl Georg Richard Lepsius (1851–1915) lehrte ab 1876 Mineralogie und Gesteinslehre an der Polytechnischen Hochschule Darmstadt (heute TU Darmstadt) und war von 1893 bis 1895 deren Rektor. Er begründete die Geologische Landesanstalt Darmstadt (heute Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) und gilt als Pionier der angewandten Geologie in der Altertumsforschung. Mit seinen „Griechischen Marmorstudien“ legte er einen Meilenstein der Archäometrie vor, jener Disziplin zur Herkunftsbestimmung in der Antike verwendeter Marmore.
Auf Forschungsreisen sammelte Lepsius geologisches Material aus antiken Stein- und Marmorbrüchen und beprobte antike Bauten und Skulpturen in Griechenland, u. a. in Delphi, Delos und Athen. Sein umfangreicher Nachlass an Marmorproben befindet sich heute im Hessischen Landesmuseum Darmstadt und bildet den Ausgangspunkt dieses Seminars.
Ziel der Lehrveranstaltung ist die Entwicklung eines inhaltlichen und gestalterischen Konzepts für eine digitale Ausstellung zu Lepsius’ wissenschaftlichem Erbe. Als Fallbeispiel dient das Apollon-Heiligtum von Delphi – ein zentraler griechischer Kultort mit vielfältig erhaltenen Bauwerken unterschiedlicher Epochen und Bauordnungen.
Die Teilnehmer:innen erarbeiten ein Stück Universitätsgeschichte, vertiefen ihr Wissen zu antiken Architekturformen und Baumaterialien und üben den Umgang mit wissenschaftlichen Methoden. Die Abgabe umfasst zwei Teile: Zum einen das Verfassen kurzer wissenschaftlicher Texte, zum anderen eine grafische Ausarbeitung, die sowohl ein Ausstellungskonzept als auch Umzeichnungen antiker Bauten und die Kartierung der verwendeten Baumaterialien beinhaltet.