Ilka Viehmann
HBIM
Gebäudeinformationsmodelle als Werkzeug der Bauforschung und Denkmalpflege
Die Dissertation wird in Kooperation mit Prof. Dr.-Ing. Ulrich Weferling, HTWK Leipzig, Fakultät Architektur und Sozialwissenschaften, Lehrbereich Vermessungskunde betreut.
Um die Methoden der Bauaufnahme und Baudokumentation zu optimieren werden die Grenzen und Möglichkeiten von Gebäudeinformationsmodellen anhand drei unterschiedlicher Referenzobjekte ausgelotet. Gebäudeinformationsmodelle sind dreidimensionale digitale Modelle von Gebäuden, die aus verschiedenen Bauteilen bestehen die untereinander Beziehungen aufweisen. Während sich im Hochbau Gebäudeinformationsmodelle (BIM – Building Information Modeling) zum Standard entwickeln, ist dies in der Bestandserfassung (HBIM – Heritage Building Information Modeling) nicht der Fall. Informationsmodelle historischer Gebäude oder Anlagen könnten einen wichtigen Beitrag für Dokumentation, Planung und Verwaltung leisten, wenn die verfügbaren BIM-Werkzeuge entsprechend angewendet und modifiziert werden. Grundlage der Modelle sind dabei Punktwolken aus dreidimensionalen Laserscans der Gebäude.
Die drei Objekte sind: eine kaiserzeitliche römische Villenanlage des 2. Jahrhunderts, ein Fachwerkgebäude aus dem 17. Jahrhundert sowie eine Fabrik des frühen 20. Jahrhunderts in Stahlbetonbauweise. Sie repräsentieren unterschiedliche Bauweisen aus verschiedenen Zeitphasen. Die Modelle sollen alle Informationen über die Gebäude, Bauteile, Schäden sowie Bauphasen beinhalten und als Ergänzung oder gar Ersatz des Raumbuches dienen. So könne diese in erster Linie zur Dokumentation der Gebäude eingesetzt werden aber auch als Grundlage für Rekonstruktionen, Planungen oder zur Verwaltung der Gebäude genutzt werden. Am Ende solle eine Art Leitfaden zur Erstellung und Verwendung von Gebäudeinformationsmodellen als Werkzeug der Bauforschung und Denkmalpflege entstehen.