Neues Forschungsprojekt
Die Votivterrakotten aus Gkionia (Nordwestgriechenland). Eine Bestandsaufnahme
31.01.2024 von Kreiser
Im Zentrum des Projektes steht die systematische Erfassung und Dokumentation der figürlichen Terrakotten aus einem Heiligtum in Gkionia. Das Heiligtum liegt etwa 2 km nordöstlich der antiken Stadt Stratos (Akarnanien). Es wurde in den 1990er-Jahren im Rahmen des Stratiké Surveys entdeckt, als auf einem frisch gepflügten Tabakfeld Hunderte von Terrakotten aus spätarchaischer und klassischer Zeit gefunden wurden. Seitdem wird die Fundstelle auch als Terrakottenfeld bezeichnet. Notgrabungen, die im Anschluss an den Survey durchgeführt wurde, förderten neben vereinzelten Hinweisen auf bauliche Strukturen auch ein ‚Votivdepot‘ in Form eines einfachen, aus Bruchsteinen gesetzten ‚Grubenbothros‘ zu Tage. Dieser ‚Bothros‘ enthielt nicht nur große Mengen figürlicher Terrakotten, sondern u. a. auch Keramik, Metallobjekte und Dachziegelfragmente sowie Knochen-, Kohle- und Aschereste. Der überwiegende Teil des Fundmaterials aus dem Heiligtum kann nach derzeitigem Stand in spätarchaische und klassische Zeit datiert werden.
Ziel der Bestandsaufnahme ist die systematische Erfassung und Dokumentation der Terrakotten aus Gkionia, um die Fundkomplexe hinsichtlich ihrer technologischen, typologischen, ikonographischen und chronologischen Bandbreite ausloten zu können. Die Bestandsaufnahme ist als Vorarbeit für ein größeres Forschungsvorhaben zu verstehen, in dessen Rahmen das Heiligtum auf dem Terrakottenfeld als Ganzes ausgewertet und die religious landscape der Stratiké in archaischer und klassischer Zeit in den Blick genommen werden soll.
Projektleitung
Prof. Dr. Franziska Lang, Fachgebiet Klassische Archäologie, Technische Universität Darmstadt
Dr. Anna-Lena Krüger, Fachgebiet Klassische Archäologie, Technische Universität Darmstadt
Förderung
Das Projekt wird von der Regula Pestalozzi Stiftung gefördert