Publikationen

Bauhistorische Untersuchungen zu den befestigten Höhensiedlungen in der kroatischen Vrana-See-Region (Zadar)

Die Arbeiten des Jahres 2021

JUDITH LEY, FRANZISKA LANG

Die Bauforschung zur antiken Höhensiedlung Zamina und weiterer befestigter Gradine in ihrer Umgebung wurde durch ein Forschungsstipendium des DAI gefördert. Sie ist eingebunden in das deutsch-kroatische Forschungsprojekt der RGK »Vom Karstgebirge bis ins Meer. Eisenzeitliche bis spätantike Formen der Besiedlung, Raumerschließung und -nutzung am Vrana-See (Zadar) in Kroatien«. Im Oktober 2021 erfolgte eine gemeinsame dreiwöchige Bauaufnahme-Kampagne verschiedener Projektbeteiligter, die vom Handaufmaß bis zum 3D-LiDAR-Scan reichte. Die bauforscherischen Untersuchungen machen deutlich, wie die Interdependenzen der regionalen naturräumlichen, anthropogenen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Siedlungsmorphologie bestimmt haben.


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Zamina. Quadrokopter-Aufnahme der Siedlung (Foto: Roman Scholz)
Zamina. Quadrokopter-Aufnahme der Siedlung (Foto: Roman Scholz)

Akarnanien-Forschungen

Herausgegeben von Franziska Lang, Peter Funke, Lazaros Kolonas und Ernst-Ludwig Schwandner

Alle Titel aus der Reihe Akarnanien-Forschungen

Interdisziplinäre Forschungen in Akarnanien

Akarnanien-Forschungen 1

Herausgegeben von Franziska Lang, Peter Funke, Lazaros Kolonas, Ernst-Ludwig Schwandner und Dominik Maschek

Unser Bild vom antiken Griechenland hat sich grundlegend verändert, seitdem man verstärkt auch jene Regionen in das Blickfeld rückt, die eher am Rand der ereignisgeschichtlich besser bezeugten Zentren der antiken Mittelmeerwelt liegen. Mit dem vorliegenden Band wird die neue Publikationsreihe „Akarnanien-Forschungen. Ακαρνανία 'Έρευνες“, die der Erforschung dieser im Nordwesten Griechenlands gelegenen Landschaft gewidmet ist. Hervorgegangen aus im Jahre 2009 an der Technischen Universität Darmstadt veranstalteten internationalen Konferenz umfasst dieser erste Band Beiträge aus den archäologisch-historischen, epigraphischen wie auch geo- und naturwissenschaftlichen Disziplinen. Durch diesen interdisziplinären Verbund entsteht ein umfassendes Bild der anthropogenen und naturräumlichen Konstellationen, aus denen sich die Dynamik der Landschaft Akarnanien im Laufe ihrer Geschichte rekonstruieren lässt.

Mit Beiträgen von Claudia Antonetti, Svenja Brockmüller, Helmut Brückner, Alexis Efstathopoulos, Ulrich Floth, Klaus Freitag, Peter Funke, Klaus Hallof, Thomas Hinsberger, Susanne Jahns, Nikolaos Ch. Kaponis, Stephan Kinsner, Lazaros Kolonas, Marlene Köster, Angelika Lambaki, Vassilis Lambrinoudakis, Franziska Lang, Judith Ley, Simon M. May, Tanja Panagou, Georg A. Th. Pantelidis, Georg Pasewald, Anja Prust, Armin Schriever, Ernst-Ludwig Schwandner, Eleftheria Serbeti, Anne Sieverling, Maria Stavropoulou-Gatsi, Daniela Summa, Ismini Trianti, Vasiliki Tsantila, Andreas Vött und Alexandra Zampiti.

Epigraphische Sammlungen aus Westgriechenland

Akarnanien-Forschungen 2.1

Herausgegeben von Claudia Antonetti und Peter Funke in Zusammenarbeit mit Damiana Baldassarra, Edoardo Cavalli, Francesca Crema, Klaus Freitag, Matthias Haake, Katharina Knäpper, Lazaros Kolonas und Sebastian Scharff

Der vorliegende Band eröffnet die Publikation der epigraphischen Sammlungen Westgriechenlands aus den archäologischen Museen von Agrinio und Thyrio. Er ist das Ergebnis einer mehr als zwanzigjährigen Kooperation im Bereich der griechischen Epigraphik zwischen der Università Ca'Foscari di Venezia und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in Zusammenarbeit mit der XXXVI Ephoria Proïstorikon & Klassikon Archaiotiton.

Die Zusammenstellung beinhaltet neben einigen bereits bekannten Texten insbesondere die epigraphischen Neufunde der letzten siebzig Jahre und stellt somit die erste umfassende und systematisch geordnete wissenschaftliche Edition der aitolischen und akarnanischen Inschriften seit den Zeiten Günther Klaffenbachs dar.

Die archäologischen und historisch-epigraphischen Forschungen zu Aitolien und Akarnanien haben sich in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend gewandelt. Vor dem Hintergrund eines ständig wachsenden Interesses an der wissenschaftlichen Erforschung Westgriechenlands soll dieser Inschriftenkatalog den Zugang zu den epigraphischen Zeugnissen einer Region erleichtern, die heute aus vielerlei Gründen zunehmend die Aufmerksamkeit der altertumswissenschaftlichen Fachwelt findet.

Ernährung in Stratos und der Stratiké

Akarnanien-Forschungen 3

Anne Sieverling

Im dritten Band der Akarnanien-Forschungen wird die Untersuchung eines bislang unbekannten Aspekts dieser Region dargelegt: die Ernährungsstrategien im frühen Akarnanien am Fallbeispiel des westgriechischen Stratos und seines Umlandes, der Stratiké. Die Keramikgefäße, einige Kleinfunde, die Tierreste und Pflanzenpollen der näheren und weiteren Umgebung werden im Hinblick auf ihre ernährungsbezogenen Aussagen analysiert, um die Entwicklung der Esskultur von der frühen Eisenzeit bis zum Ende der Archaik (ca. 1050 – 480 v. Chr.) zu erschließen. Zusätzlich werden die historischen und ikonographischen Quellen anderer Regionen einer trophischen Untersuchung unterzogen, um Diskurse und Darstellungsmodi dieser Epochen darzulegen.

Jede Objekt- bzw. Quellengattung wird in einem gesonderten Kapitel diskutiert und abschließend die jeweiligen Ergebnisse gemeinsam betrachtet, um die Forschungsfragen nach den zur Verfügung stehenden Lebensmitteln und deren Möglichkeiten der Verarbeitung sowie Konsumption und der Veränderungsweise der Ess- und Trinkkultur synoptisch zu beantworten.

Erstmalig werden drei früheisenzeitliche und archaische Keramikinventare vorgelegt und in diesem Zusammenhang eine stringente Methode der Funktionsanalyse der Gefäße zunächst kritisch diskutiert und im Anschluss konsequent auf die Keramikinventare angewendet. Außerdem wird ein archäozoologischer Befund aus dem Heiligtum auf der Spathari-Anhöhe vorgelegt und den bereits bekannten Tierresten aus Stratos gegenübergestellt. Die erstmalige gemeinsame Betrachtung der palynologischen Untersuchungen aus Akarnanien und Aitolien offenbart ihr Potential für die Ernährungsforschung und ergänzt die tierischen um die pflanzlichen Lebensmittel aus der Region.

Mit der Einbeziehung dieser unterschiedlichen Quellengattungen bietet dieses Buch umfassende Erkenntnisse zur Ernährung, deren Entwicklung und zum Konsumptionsverhalten der Bevölkerung von Stratos und der Stratiké in der ersten Hälfte des 1. Jahrtausends v. Chr.

Stratos und Stratiké. Aspekte der Keramikforschung. Material – Methoden – Konzepte.

Akarnanien Forschungen 4

Herausgegeben von Franziska Lang, Lazaros Kolonas, Gregor Döhner und Kathrin Fuchs

Der vierte Band der »Akarnanien-Forschungen« widmet sich unterschiedlichen Aspekten der Keramikforschung. In zwei Beiträgen wird exemplarisch ausgewählte Keramik archaischer bis hellenistischer Zeit aus zwei wichtigen Fundkomplexen in Stratos und der Stratiké vorgelegt. Die Funde aus dem sog. Töpferschutt auf der Agora von Stratos wird unter keramologisch-technologischen Fragen untersucht, während die Funde vom Heiligtum in Spathari (Stratiké) hinsichtlich ihres kultisch-sakralen Kontextes bearbeitet werden. In weiteren Beiträgen werden neue Überlegungen zur aktuellen Erforschung von Tonerzeugnissen in Akarnanien vorgestellt. In einem Artikel wird das Konzept der Diagnostizität von Gefäßkeramik diskutiert, durch das die verschiedenen Ebenen von Keramikanalysen adäquater berücksichtigt werden können. Ebenso wird auf die Problematik massenhaft vorhandener Keramik eingegangen, deren Aufarbeitung aufgrund der Menge eigene Analysestrategien erforderlich macht. In einem weiteren Artikel werden methodische Vorschläge für die künftige Bearbeitung großer Mengen tönerner Dachziegel entwickelt, die in jüngster Zeit verstärkt im Fokus archäologischer Untersuchungen stehen.

Tagungsbände

Carthage Studies 11

Herausgegeben von Marion Bolder-Boos und Natascha Bagherpour Kashani

Der vorliegende Band ist ein Ergebnis des DFG-geförderten wissenschaftlichen Netzwerks „Von Kanaan nach Gibraltar und zurück – die Phönizier im Mittelmeerraum“, das von 2015 bis 2017 unter der Leitung von Marion Bolder-Boos und Natascha Bagherpour Kashani regelmäßige Arbeitstreffen abhielt, um den Austausch und die Kooperation unter ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Bereich der Phönizierforschung zu intensivieren sowie aktuelle Beiträge und Projekte zur Erforschung der phönizischen Präsenz im Mittelmeerraum vom phönizischen Kernland in der Levante bis zu den westlichsten Niederlassungen in Marokko, Südspanien und Portugal zu diskutieren.

Mit Beiträgen von Chiara Blasetti Fantauzzi, Marion Bolder-Boos, Salvatore De Vincenzo, Iván Fumadó Ortega, Sophie Helas, Carlos Martín Hernández, Valentina Melchiorri, Henrike Michelau, Adriano Orsingher und Aaron Schmitt.

Die Publikation wurde gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie Von Kanaan nach Gibraltar und zurück – die Phönizier im Mittelmeerraum

Orte der Forschung, Orte des Glaubens

Neue Perspektiven für Heiligtümer in Italien von der Archaik bis zur Späten Republik

Herausgegeben von Marion Bolder-Boos und Dominik Maschek

Das vorliegende Buch ist das Ergebnis einer von der DFG geförderten internationalen wissenschaftlichen Tagung, die im Juli 2013 unter dem Titel „Zwischen Göttern und Menschen – Forschungen zu antiken Heiligtümern in Italien“ am Fachgebiet Klassische Archäologie der Technischen Universität Darmstadt abgehalten wurde. Ziel war es, im Dialog zwischen unterschiedlichen Forschungstraditionen zu neuen Perspektiven in der Erforschung italischer und römischer Kultplätze zu gelangen.

Mit Beiträgen von Marion Bolder-Boos, Annalisa Calapà, Andrea Carini, Alessandro D'Alessio, Valentino Gasparini, Dominik Maschek, Andreas Murgan, Cathrin Schmitt, Dieta Svoboda, Marleen Termeer und Claudia Widow.

Werkraum Antike

Beiträge zur Archäologie und antiken Baugeschichte

Herausgegeben von Helge Svenshon, Marion Boos und Franziska Lang

Relikte aus der Vergangenheit bilden von jeher ein Faszinosum, dem man sich unter den verschiedensten Aspekten nähern kann. Dieses Buch präsentiert aktuelle Fragestellungen, mit denen sich Klassische Archäologie und antike Bauforschung beschäftigen. Hierzu gehört neben der kritischen Auseinandersetzung mit den schriftlichen Quellen vor allem der interdisziplinäre Themenbereich antiker Architektur. Dabei wird die Notwendigkeit sinnfällig, ältere Forschungsthemen wieder aufzugreifen, sie in neue Untersuchungsfelder einzubetten und aus unterschiedlichen Perspektiven erneut zu beleuchten. Das breite thematische Spektrum der Beiträge spannt sich von kykladischen Siedlungen über griechische und römische Tempelarchitektur bis hin zum faschistischen Bauverständnis im 20. Jahrhundert. Ein fiktives Gespräch zwischen Mies van der Rohe und Iktinos, dem Baumeister des Parthenon, zeigt schließlich, wie zeitlos die grundlegenden Fragen der Architektur sind: Jede Epoche muss ihre eigenen Antworten finden.

Mit Beiträgen von Nadin Burkhardt, Hermann J. Kienast, Demetrios Boussios, Wolf Koenigs, Helge Svenshon, Caterina Maderna, Anja Bratengeier, Marion Boos, Michael Heinzelmann, Rudolf W. Stichel, Valentin Kockel, Klaus Tragbar, Max Bächer und Heiner Knell.

Dissertationen

Die römischen Bürgerkriege. Archäologie und Geschichte einer Krisenzeit

Maschek, Dominik

Für die späte Römische Republik ist die Zeit zwischen 133 und 27 v. Chr. vor allem durch schwere Krisen geprägt, die von den Gracchen bis zur Schlacht von Actium reichen und schließlich mit dem Prinzipat des Augustus enden. Es kommt zu regelrechten Gewalteruptionen im Inneren: Einzelne Heerführer wie Marius, Sulla oder Pompeius verschaffen sich so viel Macht, dass der innere Zusammenhalt der Republik zerbricht. Das Römische Reich versinkt im Bürgerkrieg. Doch zeitgleich ist trotz der inneren und äußeren Konflikte ein wachsender Wohlstand zu beobachten, der zu gesellschaftlichen Umwälzungsprozessen im öffentlichen wie privaten Bereich führt: zu sehen in der Architektur, in der Produktion und im Konsum. Anhand von Bauwerken und Bildern, aber auch Ritualen und Staatsakten untersucht Dominik Maschek diese spätrepublikanisch-römische Krisenzeit und bietet erstmals eine kulturgeschichtliche Gesamtinterpretation.

Zur Publikation im WBG Verlag

Orient-Archäologie 39: Die Thermenanlage in Heliopolis/Baalbek

Clemens Brünenberg

Die Arbeit behandelt eines der eindrucksvollsten Monumente des römischen Heliopolis im heutigen Baalbek (Libanon): Die Ruine einer riesigen römischen Therme am westlichen Stadteingang, deren Funktion, Datierung sowie stadtgeschichtliche und regionalgeschichtliche Bedeutung bislang weitgehend unbekannt waren. Nun erfolgte eine umfassende baugeschichtliche und stadtbaugeschichtliche Untersuchung mit detaillierter Dokumentation und Analyse sämtlicher Befunde, ergänzt um Archivmaterial. Älteste Reste einer Vorgängerbebauung mit repräsentativen Wohnbauten wurden im Übergang vom späten 2. Jh. n.Chr. zum frühen 3. Jh. n. Chr. mit der stadtrömisch-nordafrikanisch inspirierten Therme bebaut, die ca. 220-250 in levantinischer Art erheblich erweitert und im 4./5. Jh. mit Wohnbauten und einem Odeion umgenutzt wurde, bevor ein Erdbeben die Ruine endgültig zerstörte. Auch die Rekonstruktion schlecht erhaltener Teile wie der Fassaden und die Zuschreibung bestimmter Zwecke an einzelne Räume waren möglich.

Zur Publikation im Verlag Marie Leidorf

Ritualorte im räumlichen und sozialen Gefüge Siziliens

Formations- und Transformationsprozesse indigener Ritual- und Siedlungsplätze vom 9. bis 6. Jh. v. Chr.

Maria D'Onza

Die vorliegende Arbeit beantwortet Fragen nach den internen Kommunikations- und Aushandlungsstrategien der indigenen Gemeinschaften Siziliens, die sich im 6. Jh. v. Chr. in einer Umbruchphase zu einer protoglobalen und (proto-)städtischen Gesellschaft befanden. Die jeweilige Siedlungstopografie und eingesetzte Architektursprache einbeziehend, werden über den Weg der indigenen Ritualkomplexe die sozialen Dynamiken und Transformationsprozesse der sizilischen Gemeinschaften analysiert.

Zur Publikation im Habelt-Verlag

Der fließende Gott

Bilder von Flüssen und ihren Göttern in der römischen Kaiserzeit

Julian Hollaender

Im Zentrum der Untersuchung stehen Fragen zu den Aspekten der ästhetisch-semantischen Konzeption, Ikonographie, Narratologie und bildlichen Darstellung kaiserzeitlicher Flussgottbilder. Die bildwissenschaftliche Analyse ermöglicht so Identifikationsebenen, Handlungsräume und Rollen von Flussgottbildern in antiken Bildmedien zu erkennen und auf diese Weise das Desiderat einer ganzheitlichen, kontextuellen Betrachtung von Flussgottdarstellungen zu füllen.

In den Fallstudien liegt das Augenmerk besonders auf der Ausarbeitung unterschiedlicher Möglichkeiten der Einbindung von Flussgöttern in narrative Szenen. Die Breite der Einsatzmöglichkeiten von Natur- und Ortsgottheiten in Bildkontexten spiegelt so auch die beobachtete Vielzahl der Assoziations- und Rezeptionsmöglichkeiten wieder.

DOI der Online-Publikation bei Propylaeum: https://doi.org/10.11588/propylaeum.1053