Projektbeschreibung

Obwohl Heiligtümer und Kultplätze einen essentiellen Bestandteil antiker Lebenswelten darstellen, sind sie für die antike Region Akarnanien von archäologischer Seite bisher kaum erforscht worden. Das von der Gerda Henkel Stiftung geförderte Projekt „Das Gkionia-Heiligtum bei Stratos (Akarnanien /GR): Aufarbeitung, Digitalisierung und Kontextualisierung der Altgrabung und des Fundmaterials als Beitrag zur Erschließung akarnanischer Kultlandschaften“ soll genau bei dieser Forschungslücke ansetzen.

Das extraurbane Heiligtum ist in den 1990er-Jahren während des Stratiké Surface Survey Projects auf einem frisch gepflügten Tabakfeld etwa 2 km nordwestlich der antiken Stadt Stratos entdeckt worden. Notgrabungen, die im Anschluss an den Survey durchgeführt wurden, förderten neben vereinzelten Hinweisen auf bauliche Strukturen auch ein Votivdepot zutage. Dieses Votivdepot enthielt nicht nur große Mengen figürlicher Terrakotten, sondern u. a. auch Keramik, Metallobjekte und Dachziegelfragmente sowie Knochen-, Kohle- und Aschereste. Der überwiegende Teil des Fundmaterials aus dem Heiligtum kann nach derzeitigem Stand in spätarchaische und klassische Zeit datiert werden. Eine systematische Auswertung des Surveys und der Grabungen hat bislang nicht stattgefunden.

Ziel des Projektes ist es, die Altgrabung systematisch aufzuarbeiten sowie das Fundmaterial zu dokumentieren und so für weiterführende Analysen zugänglich zu machen. Neben figürlichen Terrakotten, für die bereits 2024 eine Bestandsaufnahme durchgeführt werden konnte, sind in Gkionia auch große Mengen an Keramik gefunden worden, die im Zentrum der Fundbearbeitungskampagne 2026 stehen soll.

Die Ergebnisse des Projektes sollen dann in eine größer angelegte Studie einfließen, die sich der Sakrallandschaft von Stratos aus mikroregionalen Perspektive widmet.

Laufzeit: Dezember 2025 – Mai 2027 (18 Monate)

Projektleitung: Dr. Anna-Lena Krüger