Projektdetails

Material und Materialität

Verfahren archäologischer Fundbearbeitung

Erasmus Intensivprogramm in Griechenland

Programmbeschreibung

Gegenstand des Intensivprogramms (IP) ist die Durchführung eines praxisorientierten interdisziplinären und internationalen Lehrkurses in der westgriechischen Landschaft Akarnanien, bei dem die Studierenden eine intensive und handlungsorientierte Einführung in post-feldforschungsprozessuale Verfahren der Auswertung von Funden erhalten. Ein auf die Auswertungsphase fokussierter Ansatz ist in der archäologischen Lehre bislang nicht vertreten und wird durch das IP erstmalig angeboten. Ziel ist es, die Teilnehmenden durch einen fächerübergreifenden Unterricht für die Verknüpfung von interdisziplinären Inhalten und Methoden zu sensibilisieren. Durch die enge Zusammenarbeit 25 Student/innen und 11 Dozent/innen aus vier europäischen Ländern (CH, D, GR, NL) werden zudem die Teamfähigkeit durch wissenschaftliche Mitgestaltung und ausführliche Diskussionen gefördert und kulturelle Barrieren abgebaut, um so zu einer Überwindung der nationalen Prägungen archäologisch-historischer Wissenschaften beizutragen.

Die Zielgruppen des Projekts sind BA Student_innen ab dem 3. Semester, MA Student_innen und Promovend_innen aus den verschiedenen archäologischen Fachgebieten. Das Intensivprogramm bietet eine ausgezeichnete Vorbereitung für jene, die zukünftig an Feldprojekten teilnehmen bzw. ihre Kompetenzen zur Bearbeitung spezieller archäologischer Objektgruppen für ihre wissenschaftliche Qualifikationsarbeit erweitern möchten.

Die Hauptaktivität des Programms liegt auf dem wissenschaftlichen Prozess, der nach der Feldforschung (Grabung oder Oberflächenbegehung) beginnt. Grundlegend für das IP ist die Einführung der Student_innen im Umgang mit archäologischem Material, die Relevanz und Einarbeitung in Dokumentations-, Archivierungssysteme sowie in die Prinzipien archäologischer Ordnungssysteme. Die zeichnerische wie auch die fotografische Dokumentation sind wichtige Mittel zur Langzeitarchivierung, aber auch wesentliche Grundlage für den Interpretationsprozess. Des Weiteren werden den Teilnehmenden einschlägige IKT-Kenntnisse vermittelt: die Handhabe von Zeichen- und Fotobearbeitungsprogrammen sowie die sinnvolle und konsistente Pflege von Datenbanken, die in jedem Berufs- und Studienfeld eine wichtige Voraussetzung im Managen von größeren Projekten und Arbeitsvorgängen sind.

Die Lernergebnisse des IP bestehen in einem allumfassenden Verständnis archäologischer Arbeitssysteme, die von der Bergung bis zur kompletten wissenschaftlichen Dokumentation und Analyse reichen. So werden den Student_innen direkt die Potentiale archäologischer Forschung zur Rekonstruktion der antiken (Kultur)Geschichte anhand menschlicher Hinterlassenschaften in allen Facetten vermittelt und damit exzellent auf wissenschaftliche Fragestellungen im Rahmen von qualifizierenden Studienabschlussarbeiten vorbereitet. Durch das Konzept des „studierenden Forschens“ produzieren die Teilnehmer_innen eine große Menge an Informationen, die direkt in die laufenden Arbeiten zur Regionalgeschichte Akarnaniens einfließen und sind so unmittelbar am Forschungsoutput beteiligt.

Für die Lehrenden offeriert das Programm den Einblick in national geprägte Unterrichtsmethoden, die mit den Studierenden reflektiert werden. Die Doktorand_innen, die die Gruppen betreuen und selbst Lehreinheiten anbieten, erlangen Erfahrung für die universitäre Lehre durch die Aneignung didaktischer Methoden und die Erprobung von Lehrmethoden in einem internationalen Unterrichtsumfeld.

Koordination

Technische Universität Darmstadt

Prof. Dr. Franziska Lang, Fachgebiet Klassische Archäologie

Dr. Anne Sieverling, Fachgebiet Klassische Archäologie


Beteiligte Partneruniversitäten

Deutschland

Technische Universität Darmstadt

Kontaktperson: Prof. Dr. Franziska Lang, Fachgebiet Klassische Archäologie


Universität Mainz

Kontaktperson: Prof. Dr. Andreas Vött, Institut für Geographie


Griechenland

Universität Athen

Kontaktperson: Prof. Dr. Georgia Kourtessi-Philippakis, Institut für Geschichte und Archäologie


Universität Thessaloniki

Kontaktperson: Prof. Dr. Stella Drougou, Institut für Geschichte und Archäologie


Niederlande

Universität Leiden

Kontaktperson: Prof. Dr. John Bintliff, Institut für Klassische und Mediterrane Archäologie


Schweiz

Universität Lausanne

Kontaktperson: Prof. Dr. Karl Reber, Institut für Archäologie und Klassische Studien