Ein neues Medium für die Ausstellungsarchitektur – Verfahren zur Darstellung hoch kontrastierender digitaler Bilder in Exponaten
Gefördert von der Darmstädter Stiftung für Technologietransfer
Dipl.-Ing. Andreas Noback, Dipl.-Ing. Oliver Hauck und Prof. Dr. phil. Franziska Lang
Die Wahrnehmung von Innenräumen wird oft durch den hohen Kontrast zwischen dem durch die Fenster einfallenden Licht des Außenraumes und den im Schatten liegenden Bereichen geprägt. Dieser hohe Kontrastumfang wird mit den gängigen fotografischen Verfahren nur unzureichend erfasst und führt zu einer weitgehend unrealistischen Wiedergabe der tatsächlichen Lichtverhältnisse. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen des Schwerpunktprogramms „Theatralität“ geförderten Projektes „Die Hagia Sophia Justinians in Konstantinopel als Schauplatz weltlicher und geistlicher Inszenierung in der Spätantike“ ist eine Lichtsimulation des Innenraumes der Hagia Sophia entstanden. Die Ergebnisse wurden in der Ausstellung „Byzanz – Pracht und Alltag“ der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2010 einem breiten Publikum präsentiert. Dafür wurden drei großformatige Exponate entwickelt, die den hohen Beleuchtungskontrast der gerechneten Bilder wiedergegeben haben. Im laufenden Projekt werden die in Bonn gemachten Erfahrungen zu einem allgemein nutzbaren Verfahren weiterentwickelt und der Anwendungsbereich auf fotografische Aufnahmen erweitert werden. Dies erfordert ein Verfahren, das die Leuchtdichteverteilung physikalisch korrekt erfasst (Vermessung der Kontrastwiedergabe handelsüblichen Spiegelreflexkamera; Erstellung einer High-Dynamic-Range(HDR)- Datei von Bilderserien mit unterschiedlicher Belichtung). Danach werden Leuchtdichteverteilung und Lichtdurchlässigkeit der Druckschichten berechnet und zwei druckbare Bilddateien erzeugt als Voraussetzung für eine optimierte Darstellung kontrastierender digitaler Bilder.